Bauherr wie vor 289 Jahren
von Sebastian Hein
SZ Bericht vom Freitag 29.05.2015
Großhänchen. Silvio Marticke lässt die Arbeit an seinem 289 Jahre alten Umgebindehaus in Großhänchen am Sonntag mal ruhen, möchte es erstmals vorzeigen am „Tag des offenen Umgebindehauses“ zwischen 10 und 17 Uhr. Unzählige Stunden Zeit und viel Geld stecken schon in der Rettung des Hauses mit nebenliegender Scheune, das Silvio Marticke 2010 gekauft hat. Seit 1983 stand es leer, windschief, kurz vorm Einfallen. Wäre doch schade drum, dachte sich der selbstständige Fliesenleger und machte sich an die Sanierung des Denkmals mit dem charakteristischen Umgebinde aus Tannenholz und der Blockstube im Inneren. Silvio Marticke fertigte Fundamente des ehemaligen Wohnhauses und DDR-Poststelle neu, bürstete alte Balken ab und tünchte sie schwarz wie früher, stellte die Blockstube wieder her. Ein Haus im Haus quasi. Wie vor 289 Jahren verwendet Silvio Marticke viel Lehm beim Bauen, inzwischen ist er Experte für ökologisches Bauen. Fertig ist der Handwerker lange noch nicht. Er hat aber ein Ziel vor Augen: Die Scheune soll Fliesenlager werden, das Haupthaus Büro und Ausstellungsfläche. (cm)